Gemeinsam mit dem Anschreiben stellt der Lebenslauf die individuelle Visitenkarte der Bewerbung dar. In ihm wird der berufliche Werdegang des Bewerbers möglichst prägnant dargestellt. Es ist daher wichtig, dass ein guter Lebenslauf die wichtigsten Stationen auf einen Blick ersichtlich macht. Der Lebenslauf enthält neben den Fähigkeiten auch die formalen Qualifikationen. So verdeutlichst du dem Personalverantwortlichen, dass du als Bewerber in das ausgeschriebene Tätigkeitsprofil passt. Diese Angaben erlauben dem Personaler auch Rückschlüsse auf die Stärken und Schwächen des Bewerbers.
Ein guter Lebenslauf sollte optisch überzeugen und ansprechend gestaltet sein. Unerlässlich ist zudem eine klare Struktur des Aufbaus, damit er leserfreundlich aufbereitet ist. Keinesfalls sollte dieser Kernbestandteil einer Bewerbung als lästiger Pflichtteil angesehen werden. Der Feinschliff des Lebenslaufs ist jede Mühe wert.
Ein guter Lebenslauf überzeugt Personaler
Warum ist der Lebenslauf so wichtig für eine erfolgreiche Bewerbung und nicht das Anschreiben, die Arbeitsproben oder das Zeugnis? Die Antwort ist überraschend eindeutig:
Weil der überwiegende Anteil der verantwortlichen Personaler sich den Lebenslauf zuerst durchliest – und in der Regel schon nach weniger als fünf Minuten eine vorläufige Entscheidung trifft.
Denn auf eine ausgeschriebene Position melden sich oftmals eine Vielzahl von Bewerbern. Der Curriculum Vitae erlaubt während der ersten Selektionsphase einen schnellen Überblick. Er ist der erste Eindruck, den der jeweilige Kandidat in dem Unternehmen oder der Behörde hinterlässt. Häufig hängt es vom Lebenslauf ab, ob anschließend das Bewerbungsanschreiben überhaupt noch zur Kenntnis genommen wird. Das zeigt schon die besondere Relevanz, die ein guter Lebenslauf für die persönliche Bewerbung hat.
Die Reihenfolge der Kenntnisnahme stimmt folglich nicht immer mit der Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen überein. Dementsprechend ist es wichtig für den Lebenslauf, dass die Angaben klar, prägnant und knapp dargestellt werden. Er sollte so aussagekräftig sein, dass die Personalabteilung einen positiven ersten Eindruck gewinnt. Letztendlich ist ein guter Lebenslauf nicht nur ein Werbemittel, sondern auch eine Art erste Arbeitsprobe.
Guter Lebenslauf: Was ist wichtig?
Während der Lebenslauf früher einmal im Fließtext verfasst worden ist, bietet sich diese Form der Gestaltung heutzutage nicht mehr an. Der tabellarische Lebenslauf samt einiger Pflichtangaben stellt heute die Norm dar. Sinn und Zweck des Lebenslaufs ist es somit, dass der potenzielle Arbeitgeber bereits beim Querlesen die wichtigsten Informationen zur Kenntnis nehmen kann.
- Ein wichtiger Punkt ist daher die Übersichtlichkeit. Denn je mehr Bewerbungen eingehen, desto wichtiger ist, dass der Personaler nicht zu viel Zeit mit der Lektüre einzelner Lebensläufe verbringen muss. Er möchte den Kreis der interessanten Kandidaten so effizient und schnell wie möglich einschränken. Ein interessant gestalteter, passender und daher guter Lebenslauf, der sowohl an die ausgeschriebene Position als auch an den Bewerber angepasst ist, verbleibt beim Gegenüber im Gedächtnis.
- Dies gilt umso mehr, wenn der tabellarische Werdegang mit einem sympathischen Foto unterstrichen wird.
- Zudem sollten im Lebenslauf keinesfalls Informationen präsentiert werden, die für die ausgeschriebene Stelle offensichtlich nicht von Bedeutung sind. Überflüssige Inhalte können den Personalverantwortlichen schlichtweg verwirren. Im schlimmsten Fall wird er sich dann auch nicht mehr die Zeit nehmen wollen, die Bewerbung und insbesondere den Lebenslauf weiter zu analysieren. Ergänzende Angaben sollten also behutsam getroffen werden.
- Außerdem sollte der Aufbau des Lebenslaufs antichronologisch erfolgen. Das gilt besonders für Bewerber mit einiger Berufserfahrung. In diesem Fall wird der Personalabteilung die aktuelle Berufssituation auf den ersten Blick dargestellt, die jüngsten Etappen stehen im Vordergrund. Die klassische, chronologische Anordnung ist zwar nicht verboten, wird aber immer unüblicher.
Guter Lebenslauf: 16 Tipps für den Erfolg
Aufgrund der großen Menge an Bewerbungen schauen Personalabteilungen zuerst auf den Lebenslauf. Innerhalb kurzer Zeit müssen sie entscheiden, ob das Profil des Bewerbers grundsätzlich zur Position passt oder ob die Bewerbung aussortiert wird. Durch unnötige Fehler und schlechte Selbstpräsentation können sich für den Bewerber daher schnell Türen schließen. Das kannst du verhindern, indem du zusätzlich diese allgemeinen Tipps beachtest:
Einfach zu lesen
Eine klare Struktur erleichtert es dem Leser, schnell die gewünschten Informationen zu finden.
Richtige Reihenfolge
Umgekehrt chronologische (auch antichronologisch genannte) Gliederung: Zuerst aktuelle Ereignisse nennen, wie die aktuelle Beschäftigung oder der Abschluss des Studiums, dann Schritt für Schritt weiter in die Vergangenheit zurückgehen, wie zur vorherigen Berufserfahrung oder dem vorangegangenen Schulabschluss.
Relevante Informationen
Konzentration auf aktuelle und für die Position relevante Berufserfahrung. Andere Stationen der Karriere nur kurz erwähnen.
Gleiches gilt für Kenntnisse beziehungsweise Hobbys und Interessen: Erwähne das, was für die Position wichtig ist – den Rest hier weglassen.
Fehlerfreiheit
Unbedingt Fehler hinsichtlich der Rechtschreibung vermeiden und auch auf die formale Richtigkeit des Dokuments achten.
Erfolge und Erfahrung zeigen
Nicht nur Arbeitgeber und Position erwähnen, sondern auch Tätigkeiten, Projekte und Erfolge. Zahlen fallen dabei ins Auge, sie erzeugen Glaubwürdigkeit. Zum Beispiel: "Steigerung der jährlichen Onlineumsätze um 55 Prozent."
Keine falsche Bescheidenheit
Nicht Lügen, aber Fähigkeiten und Erfolge präsentieren beziehungsweise günstig in Szene setzen. Sieh den Lebenslauf als Eintrittskarte für das Vorstellungsgespräch – dort kannst du dann persönlich demonstrieren, was du drauf hast.
Roter Faden
Idealfall: Ein guter Lebenslauf erweckt den Eindruck, dass genau auf die nun angestrebte Position hingearbeitet wurde. Das ist natürlich selten der Fall, aber Bewerber sollten bei der Darstellung Ihres Werdegangs versuchen, einen roten Faden aufzuzeigen, den Eindruck einer stringenten Karriereplanung zu erwecken.
Passender Lebenslauf
Inhaltlich passend zur anvisierten Stelle und Karrierephase: Berufserfahrene konzentrieren sich auf die berufliche Laufbahn, Berufsanfänger auf die Bildung, Interessen und Eigenschaften.
Tipp: Achte genau auf die Anforderungen der Stellenanzeige und hebe Fähigkeiten und Erfahrungen hervor, die dich zum Richtigen für den Job machen.
Erläuterung von Lücken
Lücken über sechs Monate sollten sinnvoll erläutert und wenn möglich günstig kaschiert werden. Arbeitslosigkeit zum Beispiel "Berufsorientierung" oder "Umorientierung" nennen. Manchmal gibt es auch gute Gründe für eine längere Pause, die unbedingt erwähnt werden sollten: Elternzeit, Weiterbildung, Auslandsaufenthalt etc.
Erst Berufserfahrung, dann die Bildung
Nach den persönlichen Daten solltest du deinen beruflichen Werdegang präsentieren. Die Darstellung von Studienzeiten und Schulabschluss kann anschließend erfolgen. Ausnahme: Bewerber ohne relevante Berufserfahrung konzentrieren sich auf ihre Kenntnisse und akademische Errungenschaften.
Maximal zwei Seiten
Auf das Wesentliche konzentrieren: Unnötige oder irrelevante Informationen streichen, verkürzt oder zusammengefasst darstellen. Relevanten Informationen den nötigen Raum geben. Tipps zu Umfang und Struktur.
Passendes Layout
In den meisten Fällen ist ein schlichtes, seriöses und sauber strukturiertes Design die beste Wahl. Wer sich aber um einen kreativen Beruf oder bei einem sehr jungen Unternehmen bewirbt, kann sich durch eine besondere, aber gelungene Gestaltung von den anderen Bewerbern abheben.
Nur sinnvolle persönliche Daten angeben
Auf nicht mehr übliche persönliche Daten verzichten (Familienstand, Beruf der Eltern, Geschwister). Es gibt Ausnahmen, aber meistens bringen diese Informationen keine Vorteile ein. Die Konfession nur bei kirchlichen und kirchennahmen Einrichtungen und Organisationen angeben.
Richtiges Bewerbungsfoto
Verwende ein echtes Bewerbungsfoto – am besten von einem Fotografen mit Spezialisierung auf Bewerbungsbilder und passenden Referenzen angefertigt.
Unterschrift
Das Unterschreiben des Lebenslaufs ist eine wichtige Formalität. Bewerbung auf Papier mit einem blauen Füller unterschreiben, online mit gescannter Unterschrift.
Neuester Stand
Kontrolliere sämtliche Angaben auf ihre Aktualität. Veraltete Angaben stellen deine Sorgfalt in Frage.