Lebenslauf schreiben
Die Berufserfahrung ist der wichtigste Punkt deines Lebenslaufs. Sie verrät deinem potenziellen Arbeitgeber, ob du die notwendigen Qualifikationen für den Beruf hast. Eine strukturierte und lückenlose Auflistung deines beruflichen Werdegangs ist wichtig für einen professionellen Auftritt. Doch auch ein Lebenslauf ohne Berufserfahrung kann überzeugen, wenn deine Fähigkeiten und Kenntnisse ansprechend in Szene gesetzt sind.
Unter dem Abschnitt „Berufserfahrung“ listest du im Lebenslauf deine bisherigen beruflichen Stationen auf. Dazu gehören:
Deine schulische Ausbildung fällt nicht unter den Abschnitt „Berufserfahrung“, hierfür gibt es eine eigene Kategorie mit dem Titel „Bildungsweg“. Auch Auslandserfahrung wie Sprachreisen, Au-Pair-Programme oder Work & Travel fallen nicht in diese Kategorie. Hierfür solltest du einen eigenen Gliederungspunkt in deinem Lebenslauf anführen – dasselbe gilt auch für ehrenamtliche Tätigkeiten.
Die Stellenanzeige gibt dir häufig einen Hinweis darauf, wie viel Berufserfahrung du für die angestrebte Stelle benötigst.
Wird einschlägige Berufserfahrung verlangt, solltest du praktische Kenntnisse aus genau der Branche mitbringen, für die du dich bewirbst. Diese musst du in Form von längeren relevanten beruflichen Tätigkeiten nachweisen können – dazu zählen unter Umständen auch Praktika, Projektarbeiten oder Werkstudentenjobs in der Branche.
Sucht ein Arbeitgeber nach Mitarbeiter*innen mit „umfassender Berufserfahrung“, wird Berufserfahrung von mindestens 5 Jahren erwartet. Diese Formulierung findest du häufig bei Jobs, die eine hohe Verantwortung auf der Finanz- oder Personalebene erfordern.
Ein professioneller Lebenslauf folgt einem übersichtlichen und gut strukturierten Aufbau. So können Personalverantwortliche die wichtigsten Informationen auf einen Blick erkennen. Der Aufbau sieht dabei wie folgt aus:
Die Berufserfahrung steht also immer an zweiter Stelle, da sie die relevantesten Informationen für den Arbeitgeber enthält.
Zunächst solltest du einen passenden Titel für den Abschnitt wählen, zum Beispiel:
Folgende Informationen solltest du bei jeder beruflichen Station angeben:
Deine beruflichen Stationen solltest du in antichronologischer Reihenfolge angeben. Das bedeutet, dass du mit deiner aktuellsten beruflichen Erfahrung beginnst, denn diese ist für Personaler*innen am relevantesten. Dein letztes Arbeitszeugnis als aktuellster Nachweis deiner bisherigen Erfahrung ist Bestandteil deiner Bewerbungsanlagen.
Den Zeitraum deiner Beschäftigung gibst du in der Regel in der linken Spalte an. Weitere Informationen zu deiner Stelle gehören in die rechte Spalte. Du kannst das Format natürlich beliebig anpassen, wichtig ist jedoch, dass es einheitlich ist.
Bei der Angabe des Zeitraums hat es sich etabliert, nur den genauen Monat zu nennen, in dem du das Arbeitsverhältnis begonnen und beendet hast:
02/2016 – 08/2020
Februar 2016 – August 2020
Schreibst du deine Bewerbung aus der Festanstellung und hast noch nicht gekündigt, kann deine Zeitangabe wie folgt aussehen:
02/2016 – aktuell
seit 02/2016
Die Überschrift jeder Station sollte deine genaue Berufsbezeichnung und die Branche beinhalten. Achte dabei darauf, genau die Jobbezeichnung anzugeben, die auch in deinem Arbeitszeugnis steht. Fette die Überschrift, um sie hervorzuheben:
02/2016 – 08/2020
Redakteurin im Bereich Lifestyle
Handelt es sich um eine Teilzeitstelle, solltest du dies ebenfalls erwähnen. Das kannst du in der Berufsbezeichnung machen oder eine extra Zeile für die Wochenstunden anlegen:
02/2016 – 08/2020
Redakteurin in Teilzeit im Bereich Lifestyle
02/2016 – 08/2020
Redakteurin im Bereich Lifestyle
30 Wochenstunden
Führe anschließend den vollständigen Namen deines Arbeitgebers an – das beinhaltet auch die Rechtsform. Wirf also noch einmal einen Blick in deinen Arbeitsvertrag oder auf die Webseite, wenn du dir nicht sicher bist. Gib auch den Beschäftigungsort und das Land an, falls du einer relevanten Tätigkeit im Ausland nachgegangen bist.
02/2016 – 08/2020
Redakteurin im Bereich Lifestyle
Design Center GmbH
10115 Berlin
Um Leser*innen einen Eindruck von deiner Berufserfahrung zu geben, solltest du eine stichpunktartige Übersicht deiner Aufgaben, Verantwortungen und Erfolge angeben. Orientiere dich dabei an den Anforderungen aus der Stellenanzeige und gib Tätigkeiten und Fähigkeiten an, die gefragt sind.
Erwähne auch relevante Erfolge mit konkreten Zahlen und Ergebnissen. Zum Beispiel, um wie viel Prozent du den Umsatz steigern konntest oder welches Projekt du erfolgreich umgesetzt hast.
02/2016 – 08/2020
Redakteurin im Bereich Lifestyle
Design Center GmbH
10115 Berlin
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Alle ansehenHast du bereits mehrere Jahre gearbeitet, ist dein Lebenslauf wahrscheinlich recht lang. Damit Personaler*innen nicht mit Informationen überflutet werden, solltest du daher die wichtigsten Stationen auswählen. Bedenke, dass dein Lebenslauf maximal 3 DIN-A4-Seiten umfassen sollte. Wenn du also über umfangreiche Berufserfahrung verfügst, gilt hier: Qualität vor Quantität.
Stehst du noch zu Beginn deiner beruflichen Karriere, kannst du in den meisten Fällen noch keine Berufserfahrung angeben. Hier darfst du deine Fähigkeiten und Erfahrungen im Lebenslauf flexibler präsentieren.
Die meisten Arbeitnehmer*innen haben Brüche oder Lücken im Lebenslauf. Bei einer Bewerbung sind sie also kein Ausschlusskriterium. Du brauchst jedoch in der Regel eine gute Begründung für Lücken in deinem Lebenslauf.
Es gibt einige Unterbrechungen in deinem beruflichen Werdegang, die nicht als Lücken gezählt werden:
Diese Unterbrechungen werden in einem Vorstellungsgespräch nicht zu unangenehmen Fragen führen. In der Regel werden Lücken nur dann thematisiert, wenn sie länger als 2 Monate andauern. Wenn du also länger arbeitslos gemeldet warst, wirst du in einem Bewerbungsgespräch wahrscheinlich darauf angesprochen werden.
Du solltest also auch Phasen der Arbeitslosigkeit in deinem Lebenslauf angeben. Betitele diesen Zeitraum als „arbeitssuchend“, denn das wirkt deutlich aktiver. Zeige außerdem, dass du die Zeit sinnvoll genutzt hast – zum Beispiel, indem du dich weitergebildet hast, einen Sprachkurs belegt hast oder ehrenamtlich aktiv warst.
02/2020 – 06/2020
Arbeitssuchend, gleichzeitiges Engagement im Tierschutz
02/2020 – 06/2020
Berufliche Neuorientierung und Weiterbildung zum Informatiker
02/2020 – 06/2020
Gesundheitsbedingte Auszeit mit vollständiger Genesung
Der Lebenslauf ist kein Ort für Rechtfertigungen oder ausschweifende Erklärungen. Wenn deine Kenntnisse und Fähigkeiten überzeugen, kannst du im Vorstellungsgespräch detaillierter auf Lücken in deinem Lebenslauf eingehen.
Auch wenn es verlockend erscheint, Lücken im Lebenslauf zu verheimlichen oder deine Berufserfahrung etwas aufzuhübschen: Lügen im Lebenslauf können schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen. Fliegen diese später auf, droht dir im schlimmsten Fall eine fristlose Kündigung – auch nach der Probezeit.
Eine Lüge in deiner Bewerbung belastet das Vertrauensverhältnis und unter Umständen ist es für deinen Arbeitgeber nicht mehr zumutbar, das Arbeitsverhältnis weiterzuführen.
Ebenso wie Lücken im Lebenslauf können auch häufige Jobwechsel Fragen aufwerfen. Zwar ist es heutzutage normal, den Arbeitgeber öfter zu wechseln. Wenn du jedoch mehrere Stationen von weniger als einem Jahr in deiner Berufserfahrung angibst, wird dies Fragen nach sich ziehen.
Auch hier solltest du ehrlich bleiben und eine gute Erklärung parat haben. Erwähne, dass du verschiedene Arbeitsabläufe und -umgebungen kennengelernt hast und so wertvolle Berufserfahrung sammeln konntest. Gib im Lebenslauf an, wenn es sich um befristete Stellen handelt, die deine kurze Arbeitsperiode erklären.
Auch kurze Zeiten der Beschäftigung solltest du im Lebenslauf angeben. Das gilt zum Beispiel auch dann, wenn das Arbeitsverhältnis schon während der Probezeit aufgelöst wurde. In deinem Lebenslauf musst du nicht erwähnen, welche Seite die Kündigung ausgesprochen hat – dies wird jedoch sehr wahrscheinlich im Vorstellungsgespräch thematisiert.
Sollte die Kündigung von deinem Arbeitgeber ausgegangen sein, erkläre objektiv, wie es zu der Kündigung kam. Ergänze, wenn notwendig, wie du dein Verhalten oder deine Arbeitsweise verbessert hast, um in Zukunft zu überzeugen.
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