2025 | Lesezeit: 21 Minuten

Interne Bewerbung: Karrierechancen im Unternehmen nutzen

Eine interne Bewerbung ist deine Chance, dich in vertrautem Arbeitsumfeld weiterzuentwickeln. Erfahre hier, wie du überzeugen kannst.

Interne Bewerbung

Ein Jobwechsel erfordert nicht zwangsläufig auch einen Arbeitgeberwechsel. Eine interne Bewerbung bietet dir die Möglichkeit, neue Herausforderungen innerhalb eines Unternehmens anzunehmen und deine Karriere voranzutreiben. Wir verraten dir, was du bei deiner internen Bewerbung beachten solltest, und geben dir hilfreiche Tipps.

Was ist eine interne Bewerbung?

Eine interne Bewerbung ist eine Bewerbung auf eine andere Stelle im gleichen Unternehmen. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Abteilungs- oder Standortwechsel oder aber um eine Beförderung handeln. Eine interne Bewerbung ist eine sinnvolle Option, wenn du zwar mit deinem Arbeitgeber zufrieden bist, aber nicht mit deiner Tätigkeit.

Die Gründe für eine interne oder innerbetriebliche Bewerbung können vielfältig sein. Möglich sind zum Beispiel folgende Motive:

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Wie erfährst du von vakanten Stellen?

Für interne Stellenausschreibungen gibt es unter anderem diese Quellen:

  • Karriereseite der Firma
  • Intranet
  • Aushänge

Nicht nur Stellenausschreibungen geben Auskunft darüber, welche Positionen neu besetzt werden sollen. Auch wenn du zum Beispiel über den Flurfunk mitbekommst, dass Angestellte bald in Rente gehen, besteht eine Chance für dich. Sprich eine*n Personaler*in oder eine Führungskraft auf die Stelle an und zeige dein Interesse daran, dich intern neu zu bewerben. Du kannst dich auch direkt über mögliche Weiterbildungen im Unternehmen informieren.

Tipp: Warte mit deiner Bewerbung nicht auf eine interne Stellenausschreibung. Du kannst stattdessen auf extern ausgeschriebene Stellen reagieren oder dich initiativ bewerben.

Vorteile einer internen Bewerbung

Nicht nur du profitierst von deinem Wechselwunsch, sondern auch dein Arbeitgeber. Denn interne Bewerbungen können viele Vorteile mit sich bringen, wie zum Beispiel diese hier:

Aufgrund der genannten Vorzüge werden interne Bewerber*innen in manchen Unternehmen bevorzugt. Es gibt allerdings auch Arbeitgeber, die lieber externe Bewerber*innen einstellen, weil sie neue Ideen für das Unternehmen oder eine bestimmte Expertise mitbringen.

Nachteile von internen Bewerbungen

Neben all den positiven Aspekten kann eine firmeninterne Bewerbung auch mit einigen Nachteilen verbunden sein:

Gehe als interne*r Bewerber*in nicht davon aus, einen Heimvorteil zu haben und bevorzugt zu werden. Du musst mit deinen Qualifikationen und deiner beruflichen Erfahrung überzeugen. Schließlich möchten Personalentscheider*innen Fehlbesetzungen vermeiden.

Tipp: Wenn du eine interne Bewerbung planst, solltest du deine*n aktuelle*n Chef*in informieren. So zeigst du Professionalität, Respekt und Transparenz.

Mein Chef lässt mich nicht gehen – was tun?

Du möchtest eine firmeninterne Bewerbung einreichen, aber dein*e derzeitige*r Vorgesetzte*r ist dagegen. Schließlich leistest du in der aktuellen Abteilung gute Arbeit und hinterlässt eine Lücke, die geschlossen werden muss. Eine*n Nachfolger*in zu finden, ist mit viel Aufwand verbunden.

Insbesondere bezüglich der entstehenden Personallücke solltest du deiner Chefin oder deinem Chef entgegenkommen. Hilf dabei, eine*n Nachfolger*in zu finden. Möglicherweise kannst du sogar eine Person aus deinem beruflichen oder privaten Umfeld empfehlen. Wenn du den anderen Job bekommst, kannst du vielleicht auch übergangsweise einige Aufgaben deiner alten Stelle übernehmen oder du bietest an, deine*n Nachfolger*in vor deinem Wechsel einzuarbeiten.

Es kann dir helfen, wenn dich dein*e Vorgesetzte*r bei der internen Bewerbung unterstützt. Lege dir deshalb gute Argumente zurecht, um Befürchtungen zu entkräften. Vielleicht können dir Kolleginnen und Kollegen dabei helfen, die deine Stärken kennen.

Interne Bewerbung schreiben: Das solltest du beachten

Die innerbetriebliche Bewerbung unterscheidet sich in einigen Aspekten von der externen Bewerbung. Der Aufbau ist jedoch grundsätzlich gleich. Die Bewerbungsmappe oder PDF-Datei sollte diese Unterlagen enthalten:

Möglicherweise verlangt dein Arbeitgeber aber auch nur eine formlose Bewerbung auf eine interne Stellenausschreibung. Das bedeutet, dass die Bewerbung kürzer ausfällt als die klassische Variante. Die formlose Bewerbung besteht lediglich aus einem Anschreiben und einem Lebenslauf. Sie wird auch als Kurzbewerbung bezeichnet. Der Arbeitgeber kennt dich bereits sehr gut und benötigt keine streng formelle Bewerbung. Der Fokus liegt auf relevanten Erfolgen und Qualifikationen, die deine Eignung verdeutlichen.

Je nach Größe und Struktur des Unternehmens kannst du deine interne Bewerbung online, per Post oder persönlich abgeben. Welches der richtige Weg ist, kannst du der Stellenanzeige entnehmen oder in der Personalabteilung erfragen.

Interne Bewerbung: Anschreiben

Ein sorgfältig gestaltetes Bewerbungsschreiben kann über den Erfolg deiner internen Bewerbung entscheiden. Es sollte kurz und prägnant sein, sodass es auf einer DIN-A4-Seite Platz findet.

Das Anschreiben gliedert sich in folgende Bestandteile:

Neben den üblichen privaten Kontaktdaten im Briefkopf kannst du auch die Abteilung angeben, in der du aktuell tätig bist, sowie die Telefonnummer deines Büros und deine dienstliche E-Mail-Adresse.

Der Betreff sollte präzise sein. Dass es sich um eine interne Bewerbung handelt, musst du nicht in der Betreffzeile angeben.

Unsere Muster helfen dir dabei, für deine interne Bewerbung ein Anschreiben zu formulieren. Du kannst auch unseren Editor nutzen, um deine Bewerbungsunterlagen zu erstellen. Suche dir einfach eine unserer Vorlagen aus und passe sie nach deinen Wünschen an.

Interne Bewerbung: Einleitung mit persönlicher Anrede

Beginne die Einleitung des Anschreibens, indem du die Empfängerin oder den Empfänger deiner internen Bewerbung direkt ansprichst. Da ihr in demselben Unternehmen arbeitet, kannst du die Ansprechperson sicher einfach in Erfahrung bringen, sofern sie dir nicht bereits bekannt ist.

Mache deine Motivation von Anfang an deutlich und verzichte auf typische Floskeln, um dich mit deiner internen Bewerbung von der Konkurrenz abzuheben. Betone deine Loyalität und erwähne, welcher Tätigkeit du aktuell im Unternehmen nachgehst – zum Beispiel wie in diesen Mustern:

„In meiner aktuellen Position als [Jobtitel] habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt und einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens geleistet. Nun möchte ich mich in der Position als [Zielposition] weiterentwickeln und meine fachlichen Kenntnisse noch stärker einbringen.“

„Nach 5 Jahren Betriebszugehörigkeit möchte ich den nächsten Karriereschritt wagen und mich als [Jobbezeichnung] neuen Herausforderungen stellen. Meine Erfahrungen und meine im Betrieb erlangten Fähigkeiten haben mich bestens auf diese Stelle vorbereitet."

Hauptteil des Anschreibens

Informiere dich über die Anforderungen der Stelle, um den Inhalt deines Bewerbungsschreibens darauf abzustimmen. Erkläre, warum du perfekt für die Position geeignet bist. Mache deutlich, welche Vorteile deine Versetzung oder Beförderung dem Unternehmen bringen würde. Wenn du nützliche Fähigkeiten erworben hast, seit du im Unternehmen angestellt bist, solltest du diese nennen.

Gehe auf Erfahrungen, Kompetenzen und Fähigkeiten in deinem Lebenslauf ein, die dich qualifizieren. Vergiss dabei nicht, auch außerberufliche Erfahrungen einzubringen, die relevant sein könnten – zum Beispiel durch deine persönlichen Interessen und Hobbys. Nenne am besten konkrete Beispiele für Situationen, in denen du dein Können unter Beweis gestellt hast.

Begründe deinen Wunsch nach einem Stellenwechsel innerhalb des Unternehmens.

"In den letzten 7 Jahren habe ich als [Jobtitel] erfolgreich an verschiedenen Projekten wie [Beispiel] mitgewirkt und nützliche Einblicke in die Bereiche Marketing- und Produktmanagement erhalten. Dadurch habe ich mir ein starkes Netzwerk innerhalb des Unternehmens aufgebaut und neue Fähigkeiten erlangt. Diese möchte ich nun in der Position als [Wunschjob] einsetzen, um bestehende Prozesse zu verbessern und noch effektiver zum Erreichen der Unternehmensziele beizutragen.“

Schlusssatz für die interne Bewerbung

Der Schlussteil deiner Bewerbung sollte selbstbewusst klingen. Betone deine Verbundenheit mit dem Unternehmen und deine Bereitschaft, in der neuen Position einen positiven Beitrag zu leisten. Äußere den Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch, bevor du das Anschreiben mit einer Grußformel und deiner Unterschrift beendest.

Auch für deinen Schluss kannst du dich an unseren Beispielformulierungen orientieren:

„Ich freue mich darauf, meine Motivation und Ideen für die Position als [Zielposition] bei einem persönlichen Treffen näher zu erläutern.“

„Ich bin überzeugt, dass ich als [Zielposition] wichtige neue Aufgaben übernehmen und weiterhin einen Beitrag für den Unternehmenserfolg leisten kann. Gern stehe ich für ein Gespräch zur Verfügung, um weitere Details zu besprechen."

Interne Bewerbung: Lebenslauf aktualisieren

Auch wenn dein alter Lebenslauf in der Personalabteilung hinterlegt ist, darf dieses Dokument in deiner internen Bewerbung nicht fehlen. Der Lebenslauf ist üblicherweise tabellarisch aufgebaut. Berufsstationen sowie Positionen deiner schulischen und akademischen Ausbildung werden im Lebenslauf in der Regel antichronologisch aufgelistet.

Du kannst deinen alten Lebenslauf ganz einfach aktualisieren und auf die gewünschte Arbeitsstelle abstimmen. Wenn du beispielsweise ein Weiterbildungsseminar absolviert oder ein Ehrenamt übernommen hast, solltest du dies im Lebenslauf deiner internen Bewerbung aufführen.

Als Vorlage für den Lebenslauf deiner internen Bewerbung kannst du eines unserer Muster nutzen und mit deinen Angaben füllen.

So kann das Motivationsschreiben die interne Bewerbung sinnvoll ergänzen

Vielleicht verlangt dein Arbeitgeber zusätzlich ein Motivationsschreiben. Darin kannst du deiner persönlichen Motivation und deinen Beweggründen für den internen Wechsel noch mehr Raum geben. Zeige Engagement und Leidenschaft.

Gehe auf deine persönliche Eignung für die angestrebte Position ein, anstatt deine Motivation auf monetäre Anreize zu stützen. Lege den Personalverantwortlichen dar, wie du bisher zum Unternehmenserfolg beigetragen hast und wie du in der neuen Position auch künftig einen Mehrwert bieten kannst.

Anlagen einer internen Bewerbung

In der Regel musst du bei einer internen Bewerbung Nachweise wie Zeugnisse oder Arbeitszeugnisse nicht erneut einreichen. Hast du allerdings während deiner Zeit im Unternehmen beispielsweise eine relevante Fortbildung absolviert, solltest du einen entsprechenden Nachweis wie ein Zertifikat beilegen. Auch ein Zwischenzeugnis oder ein Empfehlungsschreiben aus der aktuellen Abteilung kann dir bei deiner internen Bewerbung helfen.

Frage im Zweifelsfall in der Personalabteilung nach, welche Bewerbungsanlagen gewünscht sind. Auf diese Weise stellst du sicher, dass kein erforderliches Dokument fehlt.

Internes Vorstellungsgespräch

Auf eine überzeugende interne Bewerbung folgt ein Vorstellungsgespräch. Da du den Dresscode des Unternehmens kennst, kannst du bereits mit einem passenden Outfit für einen guten ersten Eindruck sorgen. Wie bei einem externen Vorstellungsgespräch lautet auch hier die Devise: eine gute Vorbereitung Pflicht. Nur dann kannst du ruhig und positiv gestimmt in das Interview gehen.

Auch wenn deine Stärken und Schwächen teilweise bekannt sind, solltest du nicht davon ausgehen, dass dein*e Gesprächspartner*in bereits alles über dich weiß.

Folgende Fragen können beispielsweise auf dich zukommen:

Während des Bewerbungsgesprächs bekommst du im Regelfall die Gelegenheit, auf deine bisherige Entwicklung im Unternehmen einzugehen und Leistungen aufzuzeigen. Stelle dich auf kritische Rückfragen ein. Auf keinen Fall solltest du während des Interviews über die Kollegenschaft lästern.

Tipp: Informiere dich vorab, welches Gehalt realistisch ist. Verabschiede dich von überzogenen Gehaltsvorstellungen. Schließlich musst du dich erst einmal einarbeiten, auch wenn du bereits an anderer Stelle im Unternehmen tätig bist.

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Findet das Gespräch während der Arbeitszeit statt?

Im Gegensatz zu externen Vorstellungsgesprächen können interne während deiner Arbeitszeit stattfinden. Du benötigst in diesem Fall keine Freistellung.

Absage auf die interne Bewerbung

Wie bei externen Bewerbungsprozessen, besteht auch bei einer internen Bewerbung das Risiko einer Ablehnung. Wenn sich die Verantwortlichen gegen dich entscheiden, ist ein professioneller Umgang gefragt. Nimm das Ergebnis des Auswahlprozesses nicht persönlich und bleibe optimistisch.

Sei höflich und bedanke dich für die Möglichkeit, dich intern zu bewerben. Um deine Chancen für künftige Ausschreibungen zu verbessern, solltest du mit dem oder der Personalverantwortlichen darüber sprechen. Auch wenn deine interne Bewerbung nicht berücksichtigt wurde, obwohl du ideale Voraussetzungen mitbringst, solltest du das Gespräch suchen.

Interne Bewerbung: Tipps für die eigene Absage

Wenn du feststellst, dass die Stelle doch nicht deinen Erwartungen entspricht, oder sich deine persönlichen Umstände geändert haben, solltest du deine interne Bewerbung zurückziehen. Dafür hast du folgende Optionen:

Eine persönliche oder telefonische Absage ist schnell erledigt. Außerdem stellst du auf diese Weise sicher, dass dein Anliegen bei der richtigen Person ankommt. Wenn du deine*n Ansprechpartner*in bereits kennst, fällt dir ein Gespräch vielleicht sogar ganz leicht.

Wenn du dich für die schriftliche Version entscheidest, orientiere dich an dem Layout des Bewerbungsschreibens. Nach deiner internen Bewerbung solltest du bei deiner Absage auf kurze und prägnante Formulierungen setzen. Berücksichtige dabei folgende Punkte:

Orientiere dich auch bei deiner persönlichen Absage an dieser Reihenfolge.

Du bist nicht dazu verpflichtet, einen Grund anzugeben. Allerdings hilft es deinem Arbeitgeber dabei, deine Entscheidung nachzuvollziehen. Mit der Begründung zeigst du dich höflich und fair. Das ist empfehlenswert, wenn du weiterhin im Unternehmen arbeiten möchtest.

Gründe für deine Absage können zum Beispiel folgende sein:

  • Neue Informationen haben dir gezeigt, dass die Stelle doch nicht so gut zu dir passt, wie du anfangs dachtest.
  • Deine privaten Umstände haben sich verändert: Vielleicht bist schwanger und planst, in Elternzeit zu gehen.
  • Dir wurde eine bessere Stelle im Betrieb angeboten.
  • Du hast ein attraktiveres Angebot von einem anderen Arbeitgeber erhalten.

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