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Die Bewerbungsmappe erstellen: So machst du einen guten ersten Eindruck

In einer Bewerbungsmappe kannst du deine Bewerbungsunterlagen ansprechend präsentieren. Erfahre hier, welche Arten von Mappen es gibt und was du bei der Auswahl und Gestaltung beachten solltest.

Bewerbungsmappe

Eine ordentliche und strukturierte moderne Bewerbungsmappe sorgt für einen guten ersten Eindruck bei Personalverantwortlichen. Neben der richtigen Auswahl und Anordnung der Dokumente ist auch die Präsentation von Bedeutung. Im folgenden Artikel erfährst du, wie du eine ansprechende Bewerbungsmappe erstellen kannst.

Was ist eine Bewerbungsmappe?

Bei einer Bewerbungsmappe handelt es sich um einen hochwertigen Klemmhefter oder eine 3-teilige Mappe, die deine Bewerbungsunterlagen enthält. Sie sorgt dafür, dass deine Dokumente sicher bei deinem Wunschunternehmen ankommen, wenn du sie per Post verschickst. Darüber hinaus macht es einen guten Eindruck, wenn du eine hochwertige Bewerbungsmappe zu einem Vorstellungsgespräch mitbringst.

Die klassische Bewerbungsmappe kommt heute nur noch selten zum Einsatz. Meistens wird eine Bewerbung digital verschickt. Allerdings bevorzugen einige Arbeitgeber auch heute noch Bewerbungsmappen in Papierform. Auf Jobmessen ist die ausgedruckte Variante ebenfalls beliebt.

Die Bewerbungsmappe: Aufbau

Möchtest du eine vollständige Bewerbungsmappe erstellen – egal ob digital oder ausgedruckt –, sollten folgende Bewerbungsunterlagen enthalten sein:

  • Anschreiben
  • Deckblatt (optional)
  • Lebenslauf
  • Motivationsschreiben (optional)
  • Anlagen
Aufbau der Bewerbungsmappe

Je nach Umfang und Art der Bewerbungsmappe kann die Reihenfolge variieren. In einer Mappe mit Sichtfenster wird beispielsweise oft das Deckblatt an erster Stelle platziert und so gestaltet, dass das darauf befindliche Bewerbungsfoto direkt sichtbar ist.

Entscheidest du dich gegen Deckblatt und Motivationsschreiben, folgt nach dem Anschreiben direkt der Lebenslauf und anschließend die Anlagen.

1. Anschreiben

Das Bewerbungsschreiben umfasst eine DIN-A4-Seite und vermittelt einen ersten Eindruck von dir. Du stellst einen Zusammenhang zwischen dir und der zu besetzenden Position her.

Dein aussagekräftiges Anschreiben kannst du mit einer Büroklammer an der Vorderseite deiner Mappe befestigen, anstatt es im Inneren einzuordnen. Das ist vor allem dann üblich, wenn du dich für einen Klemmhefter oder eine zweiteilige Bewerbungsmappe entscheidest.

2. Deckblatt (optional)

Wenn du eine Bewerbungsmappe erstellen möchtest, die ein Deckblatt enthält, solltest du zunächst abwägen, ob es einen Mehrwert für deine Bewerbung bietet. Einige Personalverantwortliche empfinden das Deckblatt als unnötig, da es die Bewerbung aufbläht. Das Deckblatt dient oft als Inhaltsverzeichnis der Bewerbungsmappe. Du kannst hier aber auch die wichtigsten Informationen zu deiner Person zusammenfassen oder ein Kurzprofil deiner Qualifikationen erstellen.

3. Lebenslauf

Dem tabellarischen Lebenslauf entnehmen Personaler*innen deine persönlichen Daten (sofern diese nicht bereits auf dem Deckblatt vermerkt sind), Informationen zu relevanten beruflichen und schulischen Stationen, besondere Erfolge sowie Kenntnisse und Fähigkeiten.

4. Motivationsschreiben (optional)

Das Motivationsschreiben ist ebenfalls ein optionaler Bestandteil deiner Bewerbungsmappe. Es gibt dir die Möglichkeit, Punkte aus deinem Lebenslauf zu erläutern, die in deinem Bewerbungsschreiben keinen Platz hatten. Im Gegensatz zu dem Anschreiben ist ein Motivationsschreiben deutlich persönlicher und detaillierter. Hier kannst du tiefer auf deine persönlichen Beweggründe und Ziele für deine Bewerbung eingehen.

Viele Bewerber*innen, die eine vollständige Bewerbungsmappe erstellen möchten, sind sich nicht sicher, ob sie ein Motivationsschreiben hinzufügen sollten. Die Daumenregel lautet: Wenn das Motivationsschreiben nicht ausdrücklich in der Stellenausschreibung gefordert wird, solltest du darauf verzichten.

5. Anlagen

Du schließt deine Bewerbungsmappe mit den Anlagen der Bewerbung ab. Dazu gehören zum Beispiel Arbeitszeugnisse und ein Zeugnis deines höchsten Bildungsabschlusses. Das aktuellste Zeugnis steht an vorderster Stelle. Hinzu kommen allfällig weitere relevante Dokumente wie Zertifikate – etwa Sprachzertifikate – und Arbeitsproben.

Wichtig: Verschicke keine Originale als Anlagen, sondern ausschließlich Kopien. Manchmal werden auch beglaubigte Kopien gefordert – etwa von Schulzeugnissen und Abschlusszeugnissen.

Bewerbungsmappe erstellen: mit oder ohne Foto?

Grundsätzlich kannst du selbst entscheiden, ob du ein Bewerbungsfoto nutzen möchtest. Auf Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ist es nämlich nicht verpflichtend. Allerdings machst du mit einem professionell angefertigten Foto in der Regel nichts falsch.

Entscheidest du dich für ein Bewerbungsfoto, platzierst du es entweder auf dem Lebenslauf oder auf dem Deckblatt. Du kannst für deine Bewerbungsmappe aber auch ein Deckblatt ohne Foto nutzen. Wenn sich der Arbeitgeber ausdrücklich kein Bewerbungsfoto wünscht, solltest du dich daran halten.

Bewerbungsmappen: Diese Arten gibt es

Wenn du dich dazu entscheidest, deine Bewerbungsunterlagen postalisch zu versenden, dann wähle eine geeignete Bewerbungsmappe. Schließlich ist sie das Erste, was Personalentscheider*innen von deiner Bewerbung sehen.

Die meisten Bewerbenden nutzen

  • einen Klemmhefter oder
  • eine mehrteilige Bewerbungsmappe mit Klemmschienen.

Bewerbungsmappen mit Schienen wirken häufig hochwertiger. In der Regel bestehen sie aus Karton und bieten somit eine angenehmere Haptik als Klemmhefter aus Kunststoff. Letztere haben allerdings den Vorteil, dass sie robuster sind. Kartonmappen sind anfällig für Knicke und können daher selten erneut verwendet werden.

Klemmhefter aus Kunststoff

In dieser Bewerbungsmappe ist die Anordnung der Inhalte besonders einfach: Du bringst sie in die richtige Reihenfolge und klemmst sie fest. Meist ist die Vorderseite von Klemmheftern transparent. Somit ist das oberste Dokument sichtbar, ohne dass die Mappe geöffnet werden muss.

2-teilige Bewerbungsmappe

Diese Bewerbungsmappe stellt eine hochwertigere Alternative zum Klemmhefter aus Plastik dar. Auch hier ist der gesamte Inhalt nach einmaligem Aufklappen zugänglich. Die 2-teilige Bewerbungsmappe gibt dir die Möglichkeit, dein Anschreiben auf der linken Seite zu platzieren. So sehen Personaler*innen die zwei wichtigsten Dokumente deiner Bewerbungsmappe auf einen Blick.

3-teilige Bewerbungsmappe

Ist die Bewerbungsmappe 3-teilig, wirkt sie edler und eignet sich zum Beispiel für Bewerbungen als Führungskraft. Beim Öffnen der Mappe ist zunächst das Anschreiben sichtbar. Durch ein weiteres Aufklappen wird der Blick auf den Lebenslauf (oder das darauf liegende Deckblatt) und die Anlagen frei, die antichronologisch sortiert sind.

4-teilige Bewerbungsmappe

Möchtest du eine besonders hochwertige Bewerbungsmappe erstellen, kannst du auf eine 4-teilige Variante zurückgreifen. Sie bietet dir den Platz, dein Anschreiben, den Lebenslauf, ein Deckblatt und die Anlagen nebeneinander einzusortieren. Diese mehrteiligen Bewerbungsmappen sind jedoch eher unhandlich und eignen sich in der Regel nur, wenn du dich für eine Führungsposition bewirbst.

Bewerbungsmappe mit Sichtfenster

Bewerbungsmappen mit Sichtfenster ermöglichen einen direkten Blick ins Innere. Somit kannst du dich bereits vorstellen, bevor ein*e Personaler*in die Mappe überhaupt aufschlägt. Du kannst also die oberste Seite deiner Bewerbungsmappe so gestalten, dass ein bestimmter Bereich sichtbar ist.

Quadratische Bewerbungsmappe

Du möchtest eine Bewerbungsmappe erstellen, mit der du auffällst? Dann ist eine quadratische Mappe aus Karton die richtige Wahl: Aufgrund ihrer besonderen Form musst du auch deine Unterlagen an dieses Format anpassen. Mit dieser Bewerbungsmappe machst du eher in kreativen Branchen Eindruck – besonders, wenn es sich um eine Initiativbewerbung handelt.

Bewerbungsmappe erstellen: Darauf solltest du achten

Unabhängig davon, für welche Bewerbungsmappe du dich entscheidest, solltest du einige Punkte berücksichtigen:

  • Achte auf Sauberkeit und Ordentlichkeit. Nutze eine Mappe nur mehrmals, wenn sie noch sehr gut in Form ist.
  • Verwende dickeres Papier und kein gewöhnliches Druckerpapier. Zwischen 90 und 100 Gramm sind angemessen. Damit zeigst du, dass dir Wertigkeit wichtig ist.
  • Stelle am Drucker die höchste Qualität ein.
  • Achte beim Druck darauf, dass die Tinte nicht verschmiert.
  • Bedrucke die Unterlagen einseitig. Wenn Personaler*innen sie scannen, dann höchstwahrscheinlich per Einzelblatteinzug. Dabei werden Rückseiten nicht berücksichtigt.
  • Auf Klarsichtfolien kannst du verzichten.

Die Farbe deiner Bewerbungsmappe

Ob für (Schüler-)Praktikum, Ausbildung, Studium oder Job – das Design der Bewerbungsmappe ist in der Regel schlicht gehalten. Allerdings spielen hier die Branche und der konkrete Beruf, für den du dich bewirbst, eine entscheidende Rolle.

In recht konservativen Berufen sind klassische, dezente Farben angebracht. Als Standard gelten Weinrot, Dunkelblau, Schwarz und Grau. In Kreativbranchen kannst du mit einem auffälligeren Farbton punkten. Wähle für deine Bewerbungsmappe eine Farbe, die für das Auge angenehm ist.

Möchtest du eine Bewerbungsmappe erstellen, die besonders hervorsticht, kannst du auch eine Farbe passend zum Logo des Unternehmens wählen. Auf diese Weise zeigst du, dass du dich vorab informiert und dir Gedanken über deine Bewerbung gemacht hast. Außerdem sollte die Bewerbungsmappe farblich zum Design deiner Unterlagen passen.

Stimmige Bewerbungsmappe erstellen: Beispiele und Muster

Wir stellen dir Vorlagen für deine Bewerbungsunterlagen zur Verfügung. Einheitlichkeit und Ordentlichkeit sind besonders wichtig, wenn du ein harmonisches Gesamtbild schaffen möchtest. Nutze deshalb unseren Editor, um stimmige Unterlagen für deine Bewerbungsmappe zu erstellen.

Welche Bewerbungsmappe ist die richtige?

Du kannst keine Bewerbungsmappe erstellen, die für alle Stellen perfekt ist. Personalverantwortliche haben unterschiedliche Vorlieben. Wenn in der Stellenanzeige keine gewünschte Form angegeben ist, liegt die Entscheidung bei dir. Bei der Auswahl kann dir die Beantwortung folgender Fragen helfen:

  • Um welche Stelle bewirbst du dich? Für akademische Berufe empfiehlt sich eine hochwertige Bewerbungsmappe aus Karton. Wenn es um eine kreative Tätigkeit geht, kannst du für deine Bewerbungsmappe ein Design wählen, das etwas auffälliger als der Standard ist.
  • Wie umfangreich ist deine Bewerbung? Wenn es sich um eine Bewerbung für eine Ausbildung oder ein Schulpraktikum handelt, ist ein Klemmhefter ausreichend. Wenn du bereits mehr Berufserfahrung hast, deine Bewerbung sehr ausführlich ist, viele Anlagen oder auch ein Motivationsschreiben enthält, solltest du zu einer mehrteiligen Mappe aus Karton greifen.
  • Wie viel darf deine Bewerbungsmappe kosten? Durchsichtige Klemmhefter sind besonders kostengünstig. Für mehrteilige Bewerbungsmappen aus Karton fällt der Preis höher aus. Du kannst jedoch sparen, wenn du mehrere Mappen im Set kaufst.
  • Welche Bewerbungsmappe gefällt dir am besten? Auch dein persönlicher Geschmack spielt eine Rolle, schließlich spiegelt deine Bewerbung dich selbst wider.

Generell gilt: Je anspruchsvoller die ausgeschriebene Stelle ist, desto hochwertiger und professioneller sollte die Bewerbungsmappe sein. In jedem Fall sollte sie aber neuwertig und unbeschädigt sein.

Online-Bewerbungsmappe erstellen

Die meisten Arbeitgeber verlangen digitale Bewerbungen – überwiegend per E-Mail. In diesem Fall fasst du alle relevanten Unterlagen in einer PDF-Datei zusammen, welche du der E-Mail als Anhang beifügst.

Icon einer Glühlampe

Digitale Bewerbungsmappe erstellen

Üblicherweise entspricht die Reihenfolge der Bewerbungsmappe online der einer herkömmlichen Bewerbungsmappe. Abweichend vom üblichen Aufbau, kannst du in deiner PDF-Datei jedoch auf das Anschreiben verzichten, wenn du es stattdessen direkt in der E-Mail formulierst. Wir empfehlen dir jedoch, deine gesamten Bewerbungsunterlagen in einer Datei zu sammeln. So gehst du sicher, dass dein Anschreiben nicht in der E-Mail übersehen wird.

Du solltest auf jeden Fall in der E-Mail auf deine digitale Bewerbungsmappe im Anhang hinweisen. Zum Beispiel so:

„Anbei sende ich Ihnen meine Bewerbungsmappe. Diese enthält nähere Informationen zu meiner Person sowie meinem beruflichen und schulischen Werdegang. Darüber hinaus finden Sie darin Arbeitszeugnisse und Referenzen.“

Der Versand deiner Bewerbungsmappe

Entscheidest du dich für den postalischen Weg, eignet sich für den Versand in der Regel ein weißer Umschlag im DIN-C4-Format mit Papprücken. So kommt deine Mappe ohne Knicke an. Versenden kannst du den Umschlag als Großbrief.

Wenn du deine Bewerbung per E-Mail verschickst, solltest du einige Punkte beachten:

  • Speichere deine Bewerbungsmappe als PDF-Datei. Dieses Datei-Format kann auf jedem Endgerät geöffnet werden. Nutze keine ZIP-Datei, denn manchmal kann es beim Entpacken zu Schwierigkeiten kommen.
  • Verwende eine seriöse E-Mail-Adresse, die am besten deinen Vor- und Nachnamen enthält, zum Beispiel „vorname.nachname@gmail.com“.
  • Generiere eine neue PDF-Datei: Die Metadaten geben unter anderem Aufschluss darüber, wann du eine PDF-Datei erstellt hast. Daran kann ein*e Personaler*in beispielsweise erkennen, ob du eine alte Bewerbung wiederverwendet hast. Das erneute Umwandeln deiner Text-Dokumente ist schnell gemacht und sollte nicht übergangen werden.
  • Benenne die Datei so, dass sie leicht zugeordnet werden kann, etwa folgendermaßen: „Bewerbung_Vorname_Nachname.pdf“.
  • Achte darauf, dass die Datei nicht zu groß ist, damit sie erfolgreich an das Unternehmen übermittelt wird. Mit einem Anhang von maximal 5 MB bist du meist auf der sicheren Seite.

Bewerbungsmappe zum Vorstellungsgespräch mitnehmen

Kommt deine Bewerbung gut an, erhältst du eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch. Du solltest deine Bewerbungsmappe zum Vorstellungsgespräch mitnehmen, auch wenn die interviewende Person diese wahrscheinlich ebenfalls in ausgedruckter Form vorliegen hat. Es ist durchaus möglich, dass Unterlagen fehlen – etwa, weil eigentlich eine andere Person das Bewerbungsgespräch führen sollte. In diesem Fall bist du vorbereitet, wenn du deine Mappe dabei hast. Zudem zeigst du so, dass du dich auf das Gespräch vorbereitet hast, und machst einen organisierten Eindruck.

Übrigens kann es auch sinnvoll sein, die Stellenanzeige ebenfalls in ausgedruckter Form mitzubringen, um konkret auf die darin genannten Anforderungen eingehen zu können. Du kannst diese und weitere nützliche Unterlagen – zum Beispiel eine Auflistung deiner Fragen an die Gesprächsperson – ebenfalls in der Bewerbungsmappe bei dir führen.

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