Augenoptiker*innen sorgen dafür, dass ihre Kunden und Kundinnen gut sehen können und dabei auch noch hübsch ausschauen. Sie sind nicht nur beratend tätig, sondern führen unter anderem Sehtests durch und setzen auch Brillenfassungen und Gläser zusammen.
Bei der Bewerbung für diesen klassischen Handwerksberuf in der Gesundheitsbranche musst du keine inhaltlichen Besonderheiten beachten. Deine Bewerbungsunterlagen sollten ein Anschreiben, einen Lebenslauf, Zeugnisse sowie gegebenenfalls weitere Referenzen enthalten.
Das Bewerbungsschreiben sollte maximal eine Seite umfassen. Gehe lediglich auf Informationen ein, die für deinen potenziellen Arbeitgeber relevant sind. Dazu gehören Berufserfahrungen und Fähigkeiten, aber gegebenenfalls auch private Interessen und Freizeitbeschäftigungen, die zu deiner Tätigkeit als Augenoptiker*in passen.
Die Stellenanzeige richtig zu lesen und zu verstehen, gibt dir Aufschluss darüber, welche Kompetenzen der Arbeitgeber von dir erwartet. In deinem Anschreiben geht es nicht darum, deinen beruflichen Werdegang zu verschriftlichen. Diese Informationen entnimmt der Arbeitgeber deinem Lebenslauf. Stattdessen zeigst du in deinem Anschreiben Persönlichkeit und gehst auf Stärken und Soft Skills aus dem Lebenslauf ein, die sich nicht mit Zeugnissen belegen lassen. Beschreibe anhand von Beispielen, wie du deine Fähigkeiten bereits beweisen konntest.
Neben deinen beruflichen Qualifikationen sind grundlegende Eigenschaften und Soft Skills entscheidend dafür, ob dies der richtige Job für dich ist. Mit folgenden Fähigkeiten überzeugst du in deiner Bewerbung als Augenoptiker*in:
Formulierungsbeispiele für die Bewerbung:
Um dir eine weitere Hilfestellung zu geben, haben wir hier für dich ein Beispielanschreiben verfasst. Natürlich solltest du dieses nicht einfach kopieren, sondern deine Qualifikation in eigenen Worten präsentieren.
Sehr geehrte Frau Müller,
vielen Dank für das freundliche und informative Telefonat am 02.03.2023. Unser Gespräch hat mich in der Überzeugung bestärkt, dass ich meine umfangreichen Fachkenntnisse als Augenoptiker in Ihrem Betrieb ideal einbringen und noch erweitern kann.
Seit meiner erfolgreichen Ausbildung arbeite ich in einem familiengeführten Fachgeschäft. Dort übernehme ich sowohl Tätigkeiten in der Werkstatt als auch im Verkaufsraum. Neben dem Anfertigen von Brillen gehört vor allem die Kundenberatungen sowie die Warenpflege und -präsentation zu meinen täglichen Aufgaben.
Besonders viel Freude bereitet mir der Kontakt mit Kunden und Kundinnen. Diese schätzen meine umfassende und kompetente Betreuung sehr. Dank meines ausgeprägten Modebewusstseins bin ich auch in Stilfragen der richtige Ansprechpartner und finde für jedes Gesicht das richtige Gestell. Zudem bleibe ich selbst an stressigen Arbeitstagen ruhig und konzentriert.
Da der Betrieb, in dem ich aktuell beschäftigt bin, zum 31.03.2023 schließt, stehe ich Ihnen gern schon ab dem 01.04.2023 zur Verfügung. Fragen zu mir und meiner Bewerbung beantworte ich Ihnen gern telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Der Lebenslauf ist das Herzstück deiner Bewerbung: Er enthält deine persönlichen Daten wie deinen vollständigen Namen, deine Adresse und deine Telefonnummer. Außerdem nennst du Stationen deines bisherigen schulischen und beruflichen Werdegangs. Dabei gehst du antichronologisch vor. Du beginnst also mit der aktuellsten Position. Ebenfalls Teil des Dokuments sind Kenntnisse und Fähigkeiten sowie Hobbys, sofern sie für den Beruf relevant sind.
Du bist dir immer noch nicht sicher, wie du eine ansprechende Bewerbung schreibst? Wir helfen dir dabei, deine Bewerbung ganz einfach in nur wenigen Klicks zu erstellen: mit unserem Lebenslauf-Editor! Wähle dazu eine Vorlage aus und füge deine Daten in die entsprechenden Felder ein. Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf: Erstelle deine Bewerbungsunterlagen wie aus einem Guss.
Die Höhe deines Einkommens als Augenoptiker*in hängt unter anderem von deiner Berufserfahrung, der Unternehmensgröße und dem Betriebsstandort ab. Grundsätzlich verdienen Augenoptiker*innen in Deutschland zwischen zirka 2.000 und 3.000 Euro brutto im Monat. Das Lohnniveau ist dabei im Westen von Deutschland generell höher als im Osten.
Als Augenoptikermeister*in fällt dein Gehalt noch deutlich höher aus. Zwischen 3.000 und 3.500 Euro monatlich sind hier möglich. Sogar bis 4.500 Euro gelten als realistisch.
Häufig wirst du in Stellenanzeigen dazu aufgefordert, in deiner Bewerbung eine Gehaltsvorstellung anzugeben. Aktuelle Richt- und Durchschnittswerte helfen dir dabei, deinen Wert als ausgebildete Arbeitskraft realistisch einzuschätzen. In der Regel gibst du nicht dein gewünschtes Monatsgehalt, sondern das Jahresgehalt an.
So kannst du deinen Gehaltswunsch als Augenoptiker*in im Anschreiben formulieren:
Der Augenoptikerberuf ist wie viele Handwerksberufe vom Fachkräftemangel betroffen. Wie der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) in seinem Branchenbericht Augenoptik 2022/2023 mitteilt, suchten im untersuchten Zeitraum 42 Prozent der Betriebe Fachpersonal. Von den freien Stellen konnten 68 Prozent nicht besetzt werden, während die Betriebe bei 19 Prozent Abstriche bei der Qualifikation machen mussten.
Dennoch ist Augenoptiker*in ein Beruf mit guten Zukunftsaussichten. Schließlich sind fast zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland fehlsichtig. Dieser Anteil erhöht sich stetig. Als Gründe dafür gelten unter anderem veränderte Sehanforderungen durch die zunehmende Nutzung von Smartphones und Computern sowie die älter werdende Bevölkerung. Zumindest eine Lesebrille benötigt nahezu jeder Deutsche ab einem gewissen Alter.
Hast du noch keine abgeschlossene Berufsausbildung und möchtest Augenoptiker*in werden, musst du dich zunächst auf einen Ausbildungsplatz als Augenoptiker*in bewerben. Da du in der Regel noch keine Berufserfahrung im Lebenslauf vorweisen kannst, musst du in deiner Bewerbung mit anderen Erfahrungen und Fähigkeiten überzeugen. Bestenfalls hast du bereits ein Praktikum in einem Optikfachgeschäft absolviert.
Dein fachliches Vorwissen erwähnst du in deiner Bewerbung für den Ausbildungsplatz entsprechend:
Wenn du nicht über Praxis-Kenntnisse verfügst, ist es umso wichtiger, dass du deine Motivation und dein Interesse für den Beruf Optiker*in zum Ausdruck bringst.
Um Augenoptiker*in zu werden, musst du keine speziellen Zulassungsvoraussetzungen für die Ausbildung erfüllen. Grundsätzlich hast du mit jedem Schulabschluss eine Chance auf einen Ausbildungsplatz. Meist stellen Arbeitgeber Azubis mit mittlerem Schulabschluss ein.
Vorteilhaft ist es, wenn du gute Noten in Deutsch, Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik mitbringst. Wichtiger als gute Schulnoten ist jedoch, dass du die richtigen Interessen und Fähigkeiten mitbringst.
Die Augenoptiker*in-Ausbildung erstreckt sich in der Regel über 3 Jahre und findet dual statt. Angehende Augenoptiker*innen arbeiten also in ihrem Ausbildungsbetrieb, um praktisches Know-how zu erwerben. In der Berufsschule erhalten Azubis Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern und allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.
Während ihrer Ausbildungszeit legen die Lehrlinge eine gestreckte Gesellenprüfung ab. Der erste Teil macht ein Drittel der Gesamtnote aus und findet vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Den zweiten Teil müssen Nachwuchskräfte nach dem dritten Jahr absolvieren. Die Prüfung umfasst theoretische und praktische Aufgaben.
Während deiner Ausbildung zum*zur Augenoptiker*in erhältst du in jedem Fall den geltenden Mindestlohn für Auszubildende. Wenn du im Jahr 2023 eine Ausbildung beginnst, erhältst du im ersten Lehrjahr mindestens 620 Euro brutto im Monat. In den weiteren Ausbildungsjahren steigt der Lohn, sodass die monatliche Mindestvergütung im zweiten Jahr zirka 732 Euro brutto und im dritten Jahr 837 Euro brutto beträgt.
Nach abgeschlossener Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 2.500 Euro rechnen.
Das Berufsbild Augenoptiker*in ist äußerst vielseitig. Abhängig von deiner Erfahrung und Stellung im Unternehmen übernimmst du als Optiker*in viele verantwortungsvolle Aufgaben im Lager, in der Werkstatt und vor allem im Laden.
Übliche Tätigkeiten sind unter anderem folgende:
Augenoptiker*innen führen Verkaufsgespräche und helfen ihren Kunden und Kundinnen dabei, geeignete Brillenmodelle auszusuchen. Oft benötigen Menschen mit Sehschwäche nicht nur eine Brille für den Alltag, sondern auch eine Sonnenbrille oder eine Sportbrille mit Brillengläsern in passender Sehstärke. Um eine ideale Beratung sicherzustellen, informieren Augenoptiker*innen sich regelmäßig über Brillenmode, Trends und neue Materialien in der Herstellung von Brillen.
In der Regel arbeiten Optiker*innen in einer 40-Stunden-Woche. Außerdem haben Verkaufsgeschäfte üblicherweise samstags geöffnet. Als Ausgleich zur Samstagsarbeit steht Augenoptikern und Augenoptikerinnen ein anderer freier Tag in der Woche zu.
Der Markt für Augenoptik ist im Wandel. Neben dem stationären Handel gibt es zunehmend Onlineshops, über die Brillen und andere Sehhilfen vertrieben werden. Wenn du für einen Online-Anbieter arbeitest, entfällt der direkte Kundenkontakt. Stattdessen bist du dann beispielsweise eher in der Fertigung tätig.
Als ausgebildete*r Optiker*in kannst du in verschiedenen Betrieben arbeiten und durch Fort- sowie Weiterbildungen dein Fachwissen erweitern und dich spezialisieren.
Wenn du eine Führungsposition anstrebst oder selbst ein Optikerfachgeschäft eröffnen möchtest, kannst du die Meisterprüfung ablegen. Zu diesem Zweck bieten etwa Meisterschulen und die zuständige Handwerkskammer (HWK) entsprechende Kurse an.
Anschließend kannst du dich weiter qualifizieren – zum Beispiel über eine Weiterbildung zum*zur Optometrist*in oder Betriebswirt*in nach der Handwerksordnung. Solche zusätzlichen Qualifikationen kommen auch immer deinem Bildungsweg im Lebenslauf zugute.
Augenoptiker*innen können sich auf verschiedene Schwerpunkte spezialisieren, die Teil ihrer Ausbildung waren. Denkbar ist etwa eine Beschäftigung als Verkäufer*in. Wenn dir insbesondere Tätigkeiten in der Werkstatt gefallen, passt vielleicht auch die Arbeit als Feinoptiker*in oder Verfahrensmechaniker*in für Brillenoptik zu dir.
Nach Erhalt deines Meisterbriefs bietet sich dir die Möglichkeit, zu studieren – auch ohne Abitur. Sinnvoll wäre etwa ein Studium in der Augenoptik oder Optometrie. Alternativ kannst du dich beispielsweise auch als staatlich geprüfte*r Techniker*in der Fachrichtung Glastechnik mit dem Schwerpunkt Optik qualifizieren.
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